Das 1967 eingeweihte, nach wie vor ausgiebig genutzte Rathaus Misburg weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Zu umfassenden Maßnahmen in diesem Zusammenhang ist die Stadt Hannover zuletzt am 6.6.2018 auf SPD-Antrag im Bezirksrat Misburg-Anderten einstimmig aufgefordert worden.

Von der Ratspolitik werden hierzu allerdings vorerst nicht die erforderlichen Mittel bereitgestellt.

Statt der allgemeinen Sanierung wird es nun zunächst zu Arbeiten im Rahmen eines neuen Brandschutzkonzepts für das Misburger Rathaus kommen. Dazu sind von der städtischen Verwaltung im Bezirksrat Misburg-Anderten Details vorgestellt worden, die zu Kritik und Protest geführt haben.

Dabei handelt es sich unter anderem um Planungen, ganze Flure insbesondere im ersten Stock mit abgeschlossenen Türen zu versehen. An diesen Fluren werden, wie weitgehend auch bisher, Büros des kommunalen Sozialdienstes liegen (im Erdgeschoss hat die Polizei weiterhin einen größeren abgeschlossenen Bereich). Dieser wünscht sich offensichtlich abgetrennte Korridore, und zwar in einem Gebäude, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Nach diesen Planungen werden andere Nutzer des Rathauses in ihrem Zugang zu Räumen wie dem kleinen Sitzungssaal erheblich behindert, insbesondere wenn sie den Fahrstuhl in Anspruch nehmen.

Gerade im Sinne der Barrierefreiheit, die bei Sanierungsmaßnahmen aller Art zwingend zu berücksichtigen ist, bedeutet dies eine schwere Beeinträchtigung. Die Verwaltung hat vorgeschlagen, dass Türen bei Bedarf, nach vorheriger Anmeldung, im Einzelfall aufgeschlossen werden könnten oder ein spezielles Zugangssystem eingerichtet wird. Barrierefreiheit in einem Gebäude bedeutet jedoch, dass mobilitätseingeschränkte Personen sich dort ohne fremde Hilfe bewegen können. Dem entspricht auch der eingangs erwähnte, einstimmig im Bezirksrat verabschiedete Antrag. Insbesondere die SPD im Stadtbezirk Misburg-Anderten setzt sich dafür ein, dass diese Aspekte von der hannoverschen Verwaltung endlich beachtet werden.